JHV 2024: Kai Schumacher neuer Vorsitzender & 50. Jubiläum
Freie Wähler wählen neuen Vorstand und feiern ihr 50. Jubiläum!
Kai Schumacher ist der neue Vorsitzende der Freien Wähler (FW) Waldeck-Frankenberg. In der Mitgliederversammlung am 15.11.2024 im Philipp-Soldan-Forum in Frankenberg wurde der selbstständige Unternehmer aus Korbach mit den Stimmen aller anwesenden Mitglieder zum Nachfolger von Horst-Werner Bremmer (Altenlotheim) gewählt. Außerdem wurde ihm Rahmen der Jahreshauptversammlung das 50. jährige Jubiläum der Freien Wähler Waldeck-Frankenberg gefeiert und langjährige Mitglieder der FW geehrt.
Vorstand und Gäste der Freie Wähler Waldeck-Frankenberg: (von links) Allendorfs Bürgermeister Carsten Schäfer, Thorsten Reuter, Uwe Steuber, Ingo Sahl, Klaus Bangert, Udo Hoffmann, Jörn Schumacher, Vorsitzender Kai Schumacher, Heinfried Horsel, Landrat Jürgen van der Horst und Frankenbergs Bürgermeisterin Barbara Eckes. Foto: Gerhard Meiser
Bei der offenen Wahl gab es keine Nein-Stimmen und auch keine Enthaltungen. „Das Vertrauen zu 100 Prozent gibt es nicht allzu oft. Es ist mir eine Ehre, das Amt des Vorsitzenden in Waldeck-Frankenberg übernehmen zu dürfen“, sagte Schumacher.
Horst-Werner Bremmer hatte die Aufgabe als Vorsitzender im September 2022 von Uwe Steuber übernommen. Aus beruflichen Gründen stand er für eine weitere Kandidatur nun nicht mehr zur Verfügung.
Für die Wahl des neuen Vorsitzenden hatten die Freien Wähler des Landkreises bereits im Vorfeld ihre Hausaufgaben gemacht: Mit Kai Schumacher gab es nur einen Wahlvorschlag, einen Gegenkandidaten gab es nicht.
„Das politische Engagement ist für mich sehr wichtig. Ich mache das mit ganzem Herzen“, sagte Schumacher, der seit 2005 Mitglied in der FW-Kreistagsfraktion und auch Mitglied im Kreisausschuss ist. Seit Jahren sei es sein Wunsch, vorne mitentscheiden und die Wege der Freien Wähler mitgestalten zu können. „Als Vorsitzender der Freien Wähler will ich neue Wege gehen und etwas in dieser Region bewegen“, hob Schumacher hervor.
Er dankte seinem Vorgänger Horst-Werner Bremmer, der mit seinem Engagement die Freien Wähler im Landkreis in den vergangenen Jahren geprägt und wertvolle Impulse für die politische Arbeit gesetzt habe. Für seine anstehenden beruflichen Herausforderungen wünschte er Bremmer viel Glück. Der neue Vorsitzende dankte Bremmer auch dafür, dass dieser die Freien Wähler auch künftig auf Kreisebene „mit Rat und Tat“ unterstützen wolle. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Bremmer an der Versammlung nicht teilnehmen.
„Es liegen schwere Herausforderungen vor uns. Überall haben wir Krisenherde“, beurteilte Schumacher die nahe Zukunft. Dem Landkreis stehe ein „schwieriger Haushalt“ bevor. Auch bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2026 seien wieder alle gefordert. „Ich denke aber, dass wir als Freie Wähler für die kommenden Aufgaben gut aufgestellt sind“, sagte Schumacher.
Den Jahresbericht für den Kreisvorstand mit etlichen Aktivitäten gab Heinfried Horsel ab, den Bericht der Kreistagsfraktion Uwe Steuber. „Mit Landrat Jürgen van der Horst arbeiten wir sehr vertrauensvoll zusammen“, berichtete Steuber, vor allem gebe es einen regelmäßigen Austausch der Fraktionsspitzen von Grünen, FDP und Freien Wählern zu aktuellen Themen. „Derzeit steht natürlich das Thema Krankenhaus ganz oben auf der Agenda.“ Uwe Steuber hielt bei der Versammlung anschließend auch einen Impulsvortrag zum Thema „Dorf bewegt – Sport in den ländlichen Räumen“.
Ehrungen und Festakt zum 50. Jubiläum
Langjährige Mitglieder geehrt: (von links) Matthias Armand (Viermünden, 15 Jahre Mitglied), Vorsitzender Kai Schumacher, Hans-Hermann Faust (Gemünden, 15), Harald Wilke (Usseln, 35) und vorne Karl-Volker Sauer (Usseln, 39). Es fehlt Swen Jäger (Rengershausen, 15). Foto: Gerhard Meiser
Das Jubiläum beinhaltete Grußworte des Landrats Jürgen van der Horst, der Frankenberger Bürgermeisterin Barbara Eckes und des Kreisvorsitzenden Uwe Steuber.
„Die Freien Wähler Waldeck-Frankenberg leisten seit fünf Jahrzehnten eine umfassende politische Arbeit zur Entwicklung der Region. Sie schaffen es, die Sachpolitik in den Vordergrund zu stellen.“ Mit diesen Worten hat Landrat Jürgen van der Horst (parteilos) den Freien Wählern zum 50-jährigen Bestehen gratuliert.
Dabei erinnerte der Landrat daran, dass gerade die Kommunalpolitik die „Keimzelle der Demokratie“ sei. „Es zeichnet die Freien Wähler aus, dass sie unabhängig sein wollen und nicht in den Kategorien der klassischen Parteieninstrumente denken“, betonte van der Horst. „Das ist das Erfolgsrezept“, rief der Landrat den Gästen und Ehrengästen des Jubiläums zu. Und der Kreischef bedankte sich für die „gute Zusammenarbeit“, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt habe. Und er warb er dafür, auch den weiteren Weg gemeinsam zu gehen – dabei nannte er vor allem die Themen Haushaltskonsolidierung und Gesundheitsversorgung.
„Wir haben einen guten Plan formuliert, wir stellen uns den Strukturveränderungen. Aussitzen geht nicht, sonst können wir das Niveau der Versorgung nicht halten“, sagte der Landrat über die geplante Fusion der beiden Krankenhäuser in Frankenberg und Korbach. „Die Standorte in Frankenberg und in Korbach sind beide gesetzt“, lautete seine Botschaft, beide Einrichtungen müssten sich aber auf Veränderungen einstellen. Es sei nie die Absicht gewesen, einen Standort infrage zu stellen, betonte der Kreischef.
An die Freien Wähler appellierte van der Horst, sich weiter zu engagieren: „Bleiben Sie ein Ansprechpartner für die Bürger.“
„Ein halbes Jahrhundert steht für Beständigkeit, Erfolg und unermüdlichen Einsatz für die Bürger“, sagte Frankenbergs Bürgermeisterin Barbara Eckes. Gast der Jubiläumsfeier war auch Ehrenvorsitzender Manfred Steiner. „Ich bin stolz auf unsere Freien Wahler, sie haben eine tolle Entwicklung genommen“, sagte Steiner. Dass er an der Feier teilnehmen dürfe, „macht mich sehr stolz“, betonte der frühere Kreispolitiker unter Beifall.
Einen kurzen Abriss über 50 Jahre Freie Wähler im Landkreis nach der Gründung am 12. Januar 1974 im Gasthaus Kohlberg in Herzhausen gab der langjährige Kreisvorsitzende Uwe Steuber. Die Geschichte lese sich wie ein Erfolgsroman, so Steuber. Er erinnerte auch an die weiteren Vorsitzenden: Hans Marowsky, Manfred Steiner, Peter Niederstraßer, Horst-Werner Bremmer und seit Freitag Kai Schumacher (wir berichteten). Über 22 Jahre sei von den Freien Wählern im Landkreis Mitverantwortung getragen worden: „Manfred Steiner war von 1989 bis 2004 Vize-Landrat, Peter Niederstraßer von 2004 bis 2011.“ Leider befänden sich die Freien Wähler seit 2011 aber in der Opposition.
Sehr gut vertreten fühlten sich die Freien Wähler durch Landrat Jürgen van der Horst. „Er ist unser Landrat. An seiner Wahl waren wir maßgeblich beteiligt.“
Quelle: Waldeckische Landeszeitung vom 18.11.2024 & 19.11.2024